Kraftstoffverbrauch Fuhrpark

Kraftstoffverbrauch im Fuhrpark

17. Nov. 2022

Die Entwicklung der Kraftstoffpreise brennt jedem Fuhrparkmanager auf den Nägeln. Welche Möglichkeiten gibt es, durch ein sinnvolles Fuhrparkmanagement Sprit zu sparen? Das soll dieser Blog klären.

Eine spritschonende Fahrweise schont Autos, Nerven und Budget

Fahrtraining

Beschleunigungsvorgänge verbrauchen sehr viel Benzin. Studien zeigen die dramatischen Unterschiede im Benzinverbrauch zwischen stockendem (Stau) und rollendem Verkehr. Fahrtraining beinhaltet unter anderem:

  • vorausschauend fahren. Der Fahrer versucht frühzeitig, alle Hindernisse und Gefahren zu erkennen.
  • Abstand halten, das gibt Handlungsspielraum. Mit genügend Abstand lässt sich die Motorbremse effizient nutzen.
  • emotionslos fahren. Wutentbrannte Überholmanöver kosten Nerven, Sprit und Geld
  • früh hochschalten. Der erste Gang ist für das Anfahren reserviert, Fahren mit niedriger Drehzahl spart Kraftstoff.
  • Vor der roten Ampel Gas wegnehmen aber den Gang nicht herausnehmen. drin. Die Förderpumpe wird auf null gestellt, das Auto fährt mit dem Geschwindigkeitsüberschuss.
  • Tempomat ausschalten. Der Tempomat hält die Geschwindigkeit unabhängig vom Straßenverlauf - bergauf und bergab. Es ist sinnvoller, die Topographie der Straße zu nutzen.
  • auf Autobahnen selbst ein Tempolimit setzen und halten. Konstante Geschwindigkeiten senken den Kraftstoffverbrauch deutlich.

Autos optimieren

Die Reifen, der Reifendruck oder Rollwiderstand bieten viele Einsparmöglichkeiten.

Für LKWs sind Reifendruckkontrollsysteme gesetzlich nicht vorgeschrieben. Sie können vorteilhaft sein, ein falscher Reifendruck erhöht den Kraftstoffverbrauch. Was passiert, wenn der Druck zu gering ist? Der Reifen wölbt sich, der Rollwiderstand steigt. Der Reifen liegt zwar mit weniger Fläche auf, aber er wird mehr gewalkt. Um das Fahrzeug zu bewegen, wird mehr Energie benötigt.

Bei Überdruck wölbt sich der Reifen wie ein Ballon und liegt nur in der Mitte auf der Straße auf. Das verringert den Rollwiderstand und den Kraftstoffverbrauch. Doch der Reifenabrieb erhöht sich, der Bremsweg wird länger und der Reifen anfälliger für Pannen.

Bei Reifen spielt der Rollwiderstand eine große Rolle. Je geringer er ist, desto weiter die Strecke, die man mit einer Tankladung zurücklegt. Der Rollwiderstand ist von mehreren Faktoren abhängig: von der Konstruktion der Seitenwand und der Lauffläche, von der Laufflächenmischung und der Profiltiefe.

Spezielle Reifen haben eigens entwickelte Laufflächenmischungen mit geringer Hitzeentwicklung, hoher Elastizität und geringem Energieverlust. Sie verbrauchen weniger Kraftstoff.

Tanken
Tanken

Telematik

Übersichtlich aufbereitete und klar strukturierte Daten legen den Spritverbrauch offen.

Ein Telematiksystem liest Daten aus dem Fahrzeug aus und schickt sie an das Unternehmen. Geschwindigkeit, momentaner Kraftstoffverbrauch, Drehzahl oder der Reifendruck werden – unter anderem - automatisch gemessen.

Telematik hilft, Kraftstoff zu sparen, denn das gesamte Fahrverhalten des Fahrers wird erfasst und ausgewertet. Schonende Fahrweisen lassen sich perfektionieren.

Telematik
Telematik

Intelligentes Tanken und sinnvolle Routenplanung sparen Kraftstoff.

Planung

Es gibt bereits spezielle Software, die anhand zahlreicher Daten helfen soll, das Tankverhalten der gesamten Flotte zu beurteilen. Zahlreiche Daten. die vom Fahrzeug kommen, werden kombiniert mit Verkehrsdaten, Wetterdaten, oder gefahrenen Routen. Die Programme liefern eine vollständige Übersicht über Kraftstoffverbrauch, Tankkosten und Fahrverhalten.

Die richtige Tourenplanung ist ein weiterer Baustein, um Benzin zu sparen. Das beinhaltet:

  • Vollständigkeit (Auslastung von Volumen und/oder Nutzlast)
  • Vermeidung unnötiger Kilometer oder Zeitaufwand
  • kürzeste Strecke oder optimierte Strecke (je nach Verkehrssituation)
  • passendes Fahrzeug (Konfiguration und Größe, evtl. Kunden Restriktionen)
  • Wirtschaftlichkeit. Der Fahrer kann beispielsweise einen kleinen Umweg nehmen, um den größten Teil der Ladung abzuladen und dann - sehr viel leichter und sparsamer - die restliche Tour fahren.

Diversifizierung des Fuhrparks

Digitalisierung unterstützt die Planung zur Umstellung auf Elektro-Mobilität.

Keine Maßnahme wird mehr Sprit sparen als die Umstellung auf E-Autos. Ob der Flottenmanager den Fuhrpark diversifiziert oder ganz umstellt – der Vorgang ist mit zahlreichen Fragen verbunden.

Auch hier gibt es bereits digitale Unterstützung. Eine Hochschule in Deutschland hat ein entsprechendes Programm entwickelt. Es zeichnet die Daten der Flotte auf und ermittelt so das Bewegungsmuster der konventionellen Fahrzeugflotte. Welche Fahrzeuge werden, wann und wie genutzt, welche Strecken werden gefahren, etc.

Dann erfolgt die Simulation der Bewegungsmuster als E-Fahrzeugflotte. So lässt sich fundiert begründen, welche Fahrzeuge durch E-Fahrzeuge ersetzt werden können.

Werden z. B. regelmäßig Strecken über 300 km gefahren, sind E-Autos (noch) nicht die erste Wahl. Ein Handwerksauto wird selbstverständlich nicht durch ein Tesla ersetzt werden. Auch im Bereich der LKWs gibt es häufig keine elektrische Alternative. Studien zeigen jedoch, dass Autos häufig nur für kurze Strecken von maximal 20 km eingesetzt werden. Viele Fuhrparks können bereits heute auf E-Autos umsteigen - ohne negative Folgen.

Der Fuhrparkleiter erhält Empfehlungen zur benötigten Ladeinfrastruktur, denn dieser Punkt entscheidet über den Erfolg einer Umstellung. Wie sind die tatsächlichen Reichweiten der Autos (im Winter sind sie kürzer!). Welche Ladeinfrastruktur ist notwendig? Wie viele Autos müssen gleichzeitig geladen werden, kann nachts geladen werden? Können die Autos tagsüber (während des Kundentermins) an eine Ladesäule? So kann der Fuhrparkmanager E-Fahrzeuge erfolgreich in den Fuhrpark integrieren.

EMobility
EMobility

Fazit

Ein sparsamer Benzinverbrauch ist für ein erfolgreiches Fuhrparkmanagement extrem wichtig. Erstens aus Kostengründen und zweitens, um die CO2-Abgase zu reduzieren. Die Digitalisierung kann sehr hilfreich sein, um die Flotte zu optimieren. Das Fuhrparkmanagementsystem fleetster liefert umfangreiche Daten übersichtlich aufbereitet: Zum Fahrverhalten des Fahrers, zum Verbrauch der Autos oder zur Auslastung des Fuhrparks. Fleetster unterstützt aber auch die optimale Tourenplanung oder die Umstellung auf E-Autos.