Was ist ein Mobilitätsmanager?
17. Apr. 2023 | Von Malena Gärtner
Ob Dienstwagen, Dienstfahrrad oder Carsharing. Die Diversität des Fuhrparks in Unternehmen nimmt immer mehr zu. Ebenso spielt die Infrastruktur eine große Rolle. Eine gute Erreichbarkeit für Kunden und Mitarbeiter ist für Unternehmen von Vorteil. Zusätzlich gewinnt das Thema Klimaschutz immer mehr an Bedeutung. Diese Beispiele zeigen, der Fuhrpark ist im Wandel. Ein Mobilitätsmanager kann Unternehmen in diesen Themen unterstützen. Was ist ein Mobilitätsmanager und was sind seine Aufgaben? Das werden wir im Folgenden erläutern.
Was ist ein Mobilitätsmanager?
Wie unterstützt ein Manager für Mobilität das Unternehmen?
Was ist ein Mobilitätsmanager? Der betriebliche Verkehr wird immer anspruchsvoller und muss daher gesteuert werden. Eine Lösung ist die Implementierung eines betrieblichen Mobilitätsmanagements. Dieses beschäftigt sich mit den Bewegungen von Personen im betrieblichen System. Aus der Analyse der Daten erstellt der Mobilitätsmanager Konzepte, wie die Verkehrs-, Infrastruktur und Logistikplanung optimiert werden können. Dabei hat er den ganzheitlichen Blick und schließt in seine Betrachtung nicht nur Mitarbeiter, sondern ebenso Kunden und Lieferanten ein.
Was sind die Aufgaben eines Mobilitätsmanagers?
Wie kann man sein Tätigkeitsfeld beschreiben?
Die Aufgaben eines Mobilitätsmanagers sind vielfältig. Er betrachtet die Verkehrslage ganzheitlich in einem betrieblichen System. Zu seinen Hauptaufgaben zählen:
- Durchführung von Mobilitätsanalysen und Bedarfsanalysen
- Erfassung, Überwachung und Bericht zu betrieblichen Mobilitätskennzahlen wie z.B. Kosten, CO2-Emission
- Entwicklung um Umsetzung von Mobilitätsstrategien im Einklang mit den Unternehmenszielen
- Entwicklung von Mobilitätskonzepten zur Verbesserung der betrieblichen Infrastruktur
- Beratung und Unterstützung der verschiedenen Abteilungen im Unternehmen
- Überwachung der Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben
- Erstellen und Pflege von Leitlinien
- Beratung zum verantwortungsvollen und nachhaltigen Umgang mit den Verkehrsmitteln
Wie wird man Mobilitätmanager?
Welche Mobilitätsmanager Jobs gibt es?
Es gibt keine direkte Ausbildung zum Manager. Quereinsteiger sollten Interesse an dem Themenfeld Mobilität mitbringen sowie gute analytische Fähigkeiten haben. Grundlegende Kenntnisse im Bereich des Projektmanagements sowie Kenntnisse in der Betriebswirtschaft sind für die Ausübung der Tätigkeit hilfreich. Daneben ist eine Affinität zum Umgang mit Software-Tools von Vorteil. Auch sollte der Stelleninhaber gut organisieren können und kommunikationsstark sein.
Über Weiterbildungen wie bspw. bei der IHK oder in anderen Bildungsinstituten können zusätzliche Qualifikationen zum Fuhrpark- und Verkehrsmanagement erworben werden.
Mobilitätsmanager Jobs gibt es sowohl im kommunalen Raum als auch in Unternehmen.
Wie ist der Mobilitätsmanager vom Fuhrparkmanager abzugrenzen?
Was ist der Unterschied?
Eine klare Abgrenzung zwischen einem Manager für Mobilität und einem Fuhrparkmanager gibt es nicht. Der Fuhrparkmanager ist der Spezialist für den Fuhrpark, der sich um die Beschaffung der Fahrzeuge, die Verwaltung des Fuhrparks sowie die Überwachung der Einhaltung der Halterpflichten kümmert. Die Aufgaben des Mobilitätmanagers sind teils deckungsgleich, aber noch weiter gefasst. Er ist der Generalist, der das gesamte Thema betriebliches Fuhrparkmanagement betreut und dabei nicht nur die Fahrzeuge berücksichtigt, sondern auch die Infrastruktur sowie die Unternehmensziele.
Was sind die Vorteile eines betrieblichen Mobilitätsmanagements für Unternehmen und Mitarbeiter?
Warum sollte jedes Unternehmen ein betriebliches Mobilitätsmanagement haben?
Das Ziel der Implementierung eines betrieblichen Fuhrparkmanagements ist die Einsparung von Kosten. Dies beinhaltet zum einen die Logistikwege effizienter zu gestalten. So können beispielsweise durch eine bessere Planung Lieferpunkte auf dem Rückweg angefahren und Leerfahrten vermieden werden. Aber auch Konzepte zum Thema Bikeleasing oder Carsharing können Kosten einsparen, indem Parkraum reduziert wird.
Für Kunden, Lieferanten und Mitarbeiter ist eine gute Erreichbarkeit des Unternehmens durch Maßnahmen zu optimieren.
Durch neue Mobilitätsangebote wie ein Dienstfahrrad können auch die Mitarbeiter Kosten sparen und sie tun gleichzeitig etwas für ihre Gesundheit, was die Krankenkosten für das Unternehmen senken kann. Darüber hinaus kann der Arbeitsweg auf diesem Wege kostengünstiger gestaltet werden.
Zudem gewinnt auch das Thema Nachhaltigkeit immer mehr an Bedeutung. Die Entlastung der Umwelt durch weniger Feinstaub oder CO2-Emission bringt einen Imagegewinn für das Unternehmen. Ein gutes Image ist wiederum in Zeiten des Fachkräftemangels von Vorteil, um für vorhandene und potentielle Arbeitskräfte attraktiv zu sein.
Welche Maßnahmen gibt es im Bereich des Verkehrs?
Was kann der Mobilitätsmanager alles bewirken?
Bei der Entwicklung von Maßnahmen sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Die Angebote für Mitarbeiter reichen von subventionierten Job-Tickets für den öffentlichen Nahverkehr, über das Angebot von Plattformen für Fahrgemeinschaften bis hin zu Mitarbeiterbonussystemen, wenn sie das Auto stehen lassen. Dies beinhaltet aber auch genügend Fahrradstellplätze sowie Duschmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen. Durch das Angebot von flexiblen Mobilitätsleistungen steigt die Mitarbeiterzufriedenheit und damit die Bindung ans Unternehmen.
Innerbetrieblichen sollte auf die Auswahl an schadstoffarmen Fahrzeugen Wert gelegt werden. Gerade bei dem Einsatz von Elektrofahrzeugen hat der Verkehrsmanager darauf zu achten, genügend Ladestationen bereit zuhalten. Zudem ist es auch die Aufgabe des Managers, Mobilitätskonzepte zu entwickeln, wie der motorisierte Verkehr beispielsweise auf Lastenfahrräder verlagert werden kann.
Als Alternative zu einem eigenen Dienstwagens für jeden Mitarbeiter sind Carsharingangebote zu prüfen, die ggf. kostengünstiger und flexibel genutzt werden können.
Fazit
Was ist ein Mobilitätsmanager? Ein Mobilitätsmanager ist für ein Unternehmen eine gute Investition, um die Mobilität kostengünstiger, attraktiver sowie umwelt- und sozialverträglicher zu gestalten. Der Vorteil eines Managers für Mobilität gegenüber einem Fuhrparkmanager im Unternehmen ist, dass er nicht nur punktuelle Probleme in den Fokus nimmt, sondern die Mobilität ganzheitlich betrachtet und auf diese Weise effektivere Lösungen anbieten kann. Durch die Kosteneinsparung und den Imagegewinn ist ein Mobilitätsmanager jedem Unternehmen zu empfehlen.